JSS FASSADE

  • Typ: Wohngebäude
    Location: Berlin
    Jahr: 2025


    Leitung Design: A. Antonov, A. Eid
    Status: Planung
    Phase: 1-3


    Kunde: Berliner Jungens

  • JSS Fassade befindet sich fast an der Ecke zum Kurfürstendamm. Es ist ein Wohngebäude in seiner ursprünglichen Erscheinung ein typisches Zeugnis der Nachkriegsmoderne: eine streng gerasterte Fassade aus grau- und brauntonigen Faserzementplatten, deren geschlossene Balkonbrüstungen den Wohnungen zwar Privatsphäre boten, gleichzeitig jedoch Licht und Transparenz nahmen. Die Eingangsbereiche wirkten dunkel, zurückgesetzt und wenig einladend – die Adresse im Stadtraum blieb dadurch anonym.

    Mit der Neugestaltung haben wir das Gebäude behutsam, aber konsequent in die Gegenwart überführt. Ausgangspunkt war die Reduktion auf eine klare, ruhige Farbpalette: Ein heller Grauton als verbindendes Grundmotiv wird von subtilen Grünakzenten ergänzt, die in den Details der Fenster und Balkone aufscheinen. So fügt sich das Haus selbstverständlich in den Kontext der City West ein, ohne an Eigenständigkeit zu verlieren.

    Ein zentrales Element des Entwurfs war die Öffnung der Balkone. Die ehemals massiven Brüstungen wurden durch transluzente Streckmetallpaneele ersetzt. Diese Maßnahme verleiht der Fassade Leichtigkeit, bringt Großzügigkeit in die Straßenansicht und – vor allem – deutlich mehr Tageslicht in die Wohnräume. Die Transparenz der Brüstungen stärkt den Dialog zwischen Innen und Außen und belebt das Straßenbild.

    Der Erdgeschossbereich erhielt durch einen fein horizontal strukturierten Kammputz eine markante Basis. Dieses Motiv, das den repräsentativen Häusern am Kurfürstendamm seit Jahrzehnten eingeschrieben ist, wird hier neu interpretiert und verankert das Gebäude gestalterisch im Ort. Zugleich werden die drei Eingänge durch präzise gesetzte Details, vertikale Lichtlinien und eine durchdachte Beleuchtung als eigene Adressen herausgearbeitet – aus ehemals dunklen Passagen entstehen helle, einladende Entrées.

    Die Transformation der Fassade war damit mehr als eine rein ästhetische Überarbeitung: Sie war ein Prozess der Identitätsbildung. Von einer in die Jahre gekommenen, schwer wirkenden Hülle entwickelte sich das Gebäude zu einem klar gegliederten, modernen Stadtbaustein, der den Charakter des Ortes stärkt, den Bewohnern neue Qualitäten bietet und als zeitgemäßes architektonisches Statement fast am Kurfürstendamm präsent ist.

Before…